Die Fliege an der Wand
Gedicht von Roman Herberth
Mich stört die Fliege an der Wand.
Sie soll sofort verschwinden.
Sie bringt mich noch um den Verstand.
Das will ich unterbinden.
Ich fordere sie höflich auf,
das Zimmer zu verlassen.
Sonst nimmt mein Ärger seinen Lauf,
dann fliegen Untertassen.
Das Flugobjekt hockt ungerührt.
Ich stelle es zur Rede.
Und meine Faust schlägt ungeniert
die bunte Stofftapete.
Es rumpelt mir im Bauch die Wut.
Der „Treffer“ ging ins Leere.
Ich sehe rot. Es kocht mein Blut.
Gekränkt ist meine Ehre.
Die Fliege hat vor nichts Respekt
und lässt sich nicht verjagen.
Ich werde sie -im Endeffekt-
bis auf weiteres ertragen
(müssen)
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
Es gibt Tage da bleibt man lieber im Bett. Seid gestern geht es mir so. Wenn ich könnte wie ich wollte, ich würde mir selbst in den Allerwertesten treten. Was bei mir natürlich nicht klappt. Natürlich…
Mit diesem Ärger im Bauch mache ich dann auch noch mit Muckelchen eine Tour durch die „Welt“. Sie war lahm wie ein alter „Ackergaul“, blieb andauernd stehen um sich alles anzusehen und wenn sie endlich in Bewegung kam, stolperte sie oder stieß irgendwo gegen. Meine Nerven… Bärbel sagte ich mir, bleib ruhig. Das Kind kann nix für deine schlechte Laune. Also Zähne zusammen beißen, da muss ich durch.
Bei den nicht abgesenkten Straßenecken machte ich dann schon des öfteren meinem Unmut Luft. Rollstuhl-und Scooterfahrer in Ingeln-Oesselse darfst du nicht zu dieser Gruppe gehören. Wie oft ich umständlich zurückfahren musste, um dann unerlaubterweise auf der Fahrbahn zu fahren, Schwamm drüber. Jetzt sagt nicht, du weißt das doch, fahre doch frühzeitig auf die Straße. Habe ich ein Elefantenhirn? Nein, mein Matschehirn kann sich bei bestem Willen nicht so viele Straßenecken merken. Dann kam der nächste Hammer… Den Weg am Sportplatz kann ich befahren, aber nur in eine Richtung. Auf einer Seite wird er durch Stangen gesperrt, damit ihn nur Fußgänger benutzen können. Grrr, können die nicht wenigstens ein Schild aufstellen? Fahrt mal zig Meter rückwärts, wenn ihr euren Kopf nicht richtig drehen könnt.
Und nun kommt der absolute Oberhammer. Okay, dass Autos dicht an dicht am Straßenrand stehen, muss ich hinnehmen, auch wenn es im Dorf schon seltsam ist. Aber das einer sein Auto in der Einfahrt parkt und gleich den ganzen Fußweg mangels Platz versperrt… Der Fußweg war selbstverständlich auch prima schmal. GRRRRRRRRRRRRR!!!!!! Ich bin ja wirklich sowas von, ihr wißt schon was ich meine. Wenn Muckelchen nicht dabei gewesen wäre, ich hätte die Polizei geholt, gegen das Auto getreten an der Haustür Sturm geklingelt, Die/den Autobesitzer/in ein paar unfreundliche Takte erzählt. Aber wie gesagt… Also habe ich mich murrend zum gefühlten 195. Mal daran gemacht wieder rückwärts zu fahren. Wie befürchtet habe ich eine Mauer gerammt. Natürlich die Mauer von der Knalltüte, versteht sich wohl. Meinem Scooter ist nichts passiert, was interessiert mich da die Mauer.
Von da an bin ich fast nur noch auf dem Fahrweg gefahren. Eigentlich schade, es hat mich keiner deswegen angesprochen. Dem hätte ich doch… Natürlich nur gedanklich, schlißlich muss ich für meine Enkelin ein Vorbild sein.
Jetzt gehe ich ins Bett und grummele in meine Decke, auf das Ende dieses blöden Sonntags wartend. Habt einen schönen Tag und passt gut auf euch auf.
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